ich habe kein ideologisches Problem mit dem Thermomix.
Du musst dir vorstellen dass Klimagaren nur 100% Dampf zufügen kann, und dies zeitlich vordefiniert (5-8 Minuten, nicht länger oder kürzer)
Der DGC hat auch diese Dampfstoßfunktion, aber zusätzlich eben den Kombibetrieb z.B. Heißluft +Dampfzugabe.
Letztere ist minutengenau einstellbar und kann in 5%Schritten bis 100% "dosiert"werden.
Dies ist auch in mehrere Garschritte unterteilbar. Die, die den Putzaufwand nicht scheuen, können z.B. fettes Geflügel, wie eine Gans, anfangs mit einem hohen Prozentsatz anbraten damit das Fett rausgeht (das kann Klimagaren auch) und dann in den nächsten Garschritten mit der Feuchtigkeit runter gehen, um zum Schluss das Vieh mit 0% richtig knusprig zu bekommen.
Ich mache z.B. gefüllte Auberginen. Füllung ist (Veggi-)Hackfleisch, Paprika, Zwiebel/Knoblauch und Feta.
Die gare ich direkt auf den ofenfesten Esstellern bei 170 Grad Heißluft mit 85% Dampf.
So werden die Dinger nicht trocken aber es ist nicht so feucht dass der Feta nicht bräunen würde.
Diese gefüllten Zucchiniblüten werden 20 Minuten bei 170 Grad/ 70 % gegart.
Oder wenn man Filet bei eher niedriger Temperatur 80-120 Grad lange gart ist etwas Feuchtigkeitszugabe auch gut.
"Trocken" meint also KEINE angegossene Flüssigkeit und, wenn überhaupt, nur wenig Fett/Öl.
Ein Hähnchen hat ja quasi das Fett unter der Haut als "Schutzschicht" und so wird das magere Fleisch im Ofen nicht trocken.
Ein Filet z.B. vom Kalb bardiert man mit Speck um Austrocknen vorzubeugen.
Manche Ofengemüse und auch Ofenkartoffeln brauchen ohne Feuchtigkeit ( wie z.B. die Sahne im Gratin)eine Menge Öl um nicht trocken zu werden.
Sicher kann man versuchen, das mit den drei machbaren Dampfstößen vom Klimagaren nachzustellen.
Bei den obigen Zucchiniblüten würde ich in der Mitte der Garzeit dann einen Dampfstoß geben.
Am Ende der Garzeit wäre es wohl mit den 100% vom Klimagaren zu feucht.
Es ist aber schwer reproduzierbar zumal bei der Prozenteinstellung des Combigarens auch die vom Gargut abgegebene Feuchtigkeit berücksichtigt wird.
Es hat schon seinen Grund dass in fast jeder Profiküche ein Kombidämpfer rumsteht.
Das Regenerieren halte ich im Privathaushalt auch für überbewertet. Wer hat schon Lust 10-15 Minuten zu warten bis ein Tellergericht essbar ist. Die Soße muss obendrein extra aufgewärmt werden. In der Gastro macht das Sinn, aber ich finde dass das eine Mikrowelle nicht ersetzt. Fängt schon bei einer Tasse Milch erwärmen an.
Ich hatte einen Ofen mit Pyro und MW von Siemens und ersetzte ihn durch einen von Miele, weil der dann zum bereits vorhandenen DGC passte. Ich dachte mir es mal ohne MW zu versuchen. Das funktionierte genau 2 Wochen und dann kaufte ich mir doch ein kleines Standgerät. Auch Auftauen geht in der MW schneller.
Zur Bodenheizung: Ich habe keinen DGM, aber der DGC und der kleine Miele DG (reiner Dampfgarer) für den Oberschrank haben eine.
Die verhindert dass zu viel Wasser am Boden steht. Vor allem beim DG der keinen Kondensattank hat.
Das funktioniert ganz gut.
Zumal beim DG, wie auch beim DGM, sowieso beim Dämpfen ganz unten ein ungelochter Behälter (beim DGM die Glaswanne) unten eingeschoben werden soll.
Darin sammelt sich alles, was aus/von den Garbehältern runter tropft. Das ist bei gelochten Behältern ja nicht nur Kondenswasser, sondern auch z.B. Stärke von den Kartoffeln oder andere "Gemüsesäfte".
Auf dem Boden landet also nur das Kondenswasser was von den Wänden runter rinnt.
Die Glaswanne/der Behälter muss dann gespült werden. Der Garraum nur getrocknet.
Bei meinem kleinen DG mit 24 Liter Garraum nehme ich ein Frottee Gästetuch und husche damit kurz durch um die grobe Feuchtigleit(Tropfen) zu entfernen..
Für den 40 Liter DGM müsste man ein etwas größeres Tuch nehmen und danach einfach die Klappe leicht geöffnet lassen damit die Restfeuchte entweichen kann.
Die reine Dampffunktion vom DGC nutze ich nur bei großen Mengen, z.B. beim Einkochen von Gläsern.
Da entsteht nur Kondenswasser.
Da sehe ich auch zwischendurch dass die Bodenheizung schon mal anspringt. Vermutlich um die Kondensatpumpe zu schonen, die sonst andauernd anspringen würde.
Ich kenne etliche mit DGCs die, obwohl man das nicht muss, beim Dämpfen von Gemüse etc. ganz unten die Fettwanne einschieben.
Einfach wegen der oben genannten Gemüsesäfte/Stärke.
So müssen sie nach dem Dämpfen nur diese Wanne reinigen, und den Garraum trocknen (mit Heißluft).
Würden sie unten nichts einschieben, würden die "Säfte" auf den Garraumboden tropfen. Der muss dann geputzt werden, da die Bodenheizung die auch noch etwas "anbacken" lässt, UND man muss ein Spülprogramm vor dem Trocknen laufen lassen, damit der Abfluss und Pumpe gereinigt werden.
Man kann das Gerät zwar so konfigurieren dass es automatisch nach dem Dämpfen spült, aber es muss halt gemacbt werden und verbraucht matürlich auch Energie.
Das ganze Prozedere sparen sich manche durch das Einschieben der Fettwanne.
Ich will damit sagen, dass der DGC pflegetechnisch jetzt nicht sooo viel unaufwändiger ist, nur weil er sich mit Heißluft trocknen kann.
Bei der Tankversion muss auch noch zusätzlich der Kondensattank entnommen, geleert und getrocknet werden.
Die perfekte Lösung gibt es i.d.R. nicht. Irgendwelche Kröten muss man meist schlucken.
VG